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Zu den Kormophyten gehört neben der Entwicklungslinie der Spermatophyten (Samenpflanzen) die folgenden Gruppen, die zur paraphyletischen Gruppe der Pteridophyten (sporenbildende Kormophyten) zusammengefasst werden, wobei die Lycopodiophytina die Schwestergruppe zu den Spermatophyten bilden:
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\begin{compactitem}
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\item Lycopodiophytina (Bärlappgewächse)
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\item Psilotphytina inkl. Ophioglossales (Gabelblattgewächse/Gabelfarne)
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\item Equisetophytina (Schachtelhamlgewächse)
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\item Marattiophytina (Eusporangiate Farne)
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\item Filicophytina (Leptosporangiate Farne)
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\item Spermatophytina (Samenpflanzen)
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\end{compactitem}
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\paragraph*{Synapomorphien der Kormophyten}
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\begin{compactitem}
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\item Heterophasisch, heteromorpher Generationswechsel mit selbstständig Lebensfähiger Sporophytengeneration
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\item Der Sporophyt ist verzweigt und trägt mehrere Sporangien
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\item Die diploide (2n) Sporophytengeneration dominiert, die haploide (n) Gametophytengeneration ist weitgehend reduziert (mit Ausnahme einger fossilen Hemikormophyten mit fast isomorphen Generationswechsel)
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\item Leitgewebe aus Xylem und Phloem, echte Tracheiden mit definierten Wandverstärkungen
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\item echtes Lignin (evolutionär Abbauprodukt der Phenole, Vorläuferform schon bei Moosen vorhanden)
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\item Sporophyt ist in Wurzel, Spross und Blatt mit differenzierten Geweben gegliedert (Kormus)
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\item die oberirdischen Teile besitzen eine Epidermis mit Cuticula und regelbaren Spaltöffnungen
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\end{compactitem}
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\paragraph{Wuchsformen der Kormophyten}
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\subsection{Lycopodiophytina (Bärlappgewächse)}
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\begin{compactitem}
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\item 1100 – 1200 Arten
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\item rezent nur noch relikartig vertreten, im Paläozoikum wichtige Waldbildner
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\item ober- und unterirdische Achsen gabelig verzweigt, Sprossachsen mit Aktinostelen oder Plektostelen mit exarchem Protoxylem
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\item einfache Mikrophylle (aus Emergenzen entstanden und nachträglich mit Leitbündeln versorgt)
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\item Sporangien in den Achsel oder auf der adaxialen Pberfläche der mikrophyllen Sporophylle
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\item Man unterscheidet:
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\begin{compactitem}
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\item Ordnung: Lycopodiales (Bärlappe im engeren Sinn): 400 Arten, immergrüne Kräuter, meist feuchte Biotope, Mikrophylle ohmne Ligula, Isosporangien meist in endständigen Sporophyllständen
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\item Ordnung: Selaginellales (Moosfarne): 700 Arten, eine einzige Gattung \emph{Selaginella}, immergrüne Kräzer, meist vierzeilig (kreuzgegenständig) beblättert, Mikrophylle mit Ligula, Achsengabelungen oft mit Wurzelträgern, Hetreosporangien in endständigen Sporophyllständen, Megasporophylle meißt im unteren, Mikrosporophylle im oberen Zapfenteil
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\item Ordnung: Isoetales (Brachsenkräuter), 70 Arten, meist untergetaucht oder an sehr feuchten Landbiotopen, Mikrophylle mit Ligula, Stamm kurz und knollig mit geringfügiger Sekundärxylembildung
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\end{compactitem}
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\end{compactitem}
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\subsection{Psilotphytina inkl. Ophioglossales (Gabelblattgewächse/Gabelfarne)}
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\begin{compactitem}
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\item[Psilophytales:] 12 Arten
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\begin{compactitem}
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\item sehr altertümlich, vermutlich durch Reduktion komplexerer Strukturen entstanden
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\item ober- und unterirdische Achsen dreidimensional verzweigt, keine Wurzeln, nur Rhizoide
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\end{compactitem}
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\item[Ophioglossales (Natterunzungengewächse):] ca. 390 Arten
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\begin{compactitem}
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\item Gametophyt langlebig
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\end{compactitem}
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\end{compactitem}
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\subsection{Equisetophytina (Schachtelhamlgewächse)}
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\begin{compactitem}
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\item 15 – 25 Arten, rezent nur noch mit der einzigen Gattung \emph{Equisetum} reliktartig vertreten
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\item Achsen unterteilt in Nodien und lange längsberillte Internodien gegliedert, an den Nodien wirtelig stehende Mikrophylle und Seitenzweige, die zu einer Stängelumfassenden Blattscheide verwachsen sind
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\item Mikrophylle sind durch Reduktion entstanden
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\item Assimilation überwiedgend über Halme
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\item unterirdische Rhizome mit Adventivwurzeln
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\item hohle Internodien mit Markhöhle, Carinalkanäle in den eustelischen Leitbündeln und Vallekularkanäle in der Rinde
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\item rezente Taxa ohne sekundäres Dickenwachstum
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\item Isosporangien sitzen an tischchenförmigen Sporangienträgern, die in zapfenförmigen Sporophyllständen stehen
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\item Sporen mit bandförmigen, zu hygroskopischen Bewegungen fähigen Anhängen (Hapteren)
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\end{compactitem}
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\subsection{Marattiophytina (Eusporangiate Farne)}
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\begin{compactitem}
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\item Hauptverbreitung im Karbon, ca. 200 rezente Arten in einziger Ordnung Marattiales
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\item Isosporangien im reifen Zustand mit mehrschichtiger Wand (eusporangiat), Bildung von großen Sporenmengen
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\item langlebiger Gametophyt
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\end{compactitem}
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\subsection{Filicophytina (Leptosporangiate Farne)}
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\begin{compactitem}
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\item ca. 11000 Arten
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\item meißt ein- bis mehrfach gefiederte Wedelblätter (Megaphylle) spiralig an der Spitze eines kriechenden oder aufrechten Rhizoms mit Adventivwurzeln
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\item bei landbewohnende Arten Sporangien in Sori auf der Blattunterseite oder seltener am Rand an normalen assimilierenden Blättern (Troposporophylle) oder an speziellen nicht assimilierenden Blättern oder Blatteilen (Sporophyll), in reifem Zustand einschichtige Wand (leptosporangiat), of von Indusium bedeckt; nie Sporangien
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\end{compactitem} |