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botanik-compendium/embryophten.tex
2024-07-16 22:41:53 +02:00

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% embryophten.tex
Zu den Embryophyten gehört neben der Eintwicklungsline der Kormophyten oder Tracheophyten (Gefäßpflanzen) die Gruppen der paraphyletischen Einheit der "Bryophyten" (Moose):
\begin{compactitem}
\item Marchantiophytina (Lebermoose); möglicherweise zwei unabhängige Entwicklungslinien: thallose und foliose Lebermoose
\item Bryophytina (Laubmoose)
\item Anthocerotophytina (Hornmoose)
\end{compactitem}
\input{explainboxes/exbx_landgang.tex}
\paragraph{Synapomorphien der Embryophyten}
\begin{compactitem}
\item Sporophytenembryo wird von der Mutterpflanze ernährt
\item vielzellige Gametangien (Archegonien und Antheridien), die von sterilen Zellen umhüllt sind
\item Sporangien ebenfalls von sterilen Zellen umhüllt
\item Sporen dickwandig von Sporopollenin inkrustiert
\item Cuticula als Verdunstungsschutz vorhanden
\item heterophasisch, heteromorpher Generationswechsel
\end{compactitem}
\paragraph{Plesiomorphien der Bryophten}
\begin{compactitem}
\item heterophasisch, heteromorpher Generationswechsel mit dominierender haploider Gametophytengeneration (= grüne Moospflanze). Der diploide Sporophyt (= Sporogon) ist einfacher gebaut und nicht selbstständig Lebensfähig, er wird vom Gametophyten ernährt.
\item Echte Kormophytenorgane (Sprossachse, Blatt, Wurzel) fehlen, bei einigen Gruppen existieren analoge Strukturen (Phylloid, Cauloid, Rhizoid)
\item relativ klein bleibende Pflanze (meist bis 20cm, max. 70cm) an feuchten Standorten wegen unzureichendem Verdunstungsschutz und fehlendem oder schwach ausgebildetem Festigungsgewebe
\item wasserabhängige Spermatozoidbefruchtung
\end{compactitem}
\subsection{Marchantiophytina (Lebermoose)}
\begin{compactitem}
\item ca. 10000 12000 Arten
\item Gametophyt dorsiventral, unterschiedlich gestaltet, fast immer fehlendes Leitgewebe
\item Zellen meißt mit Ölkörpern, Parenchymzellen mit mehreren Chloroplasten
\item keine Stomata
\item Man unterscheidet:
\begin{compactitem}
\item Marchantiopsida (thallose Lebermoose)
\item Jungermanniopsida (überwiegend foliose Lebermoose)
\end{compactitem}
\end{compactitem}
\subsection{Bryophytina (Laubmoose)}
\begin{compactitem}
\item ca. 16000 17000 Arten
\item Gametophyt stets in Cauloide (Stämmchen), Phylloide (Blättchen) und Rhizoide (Würzelchen) geglieder; C. meißt radiär symmetrisch mit schraubig stehenden P., selten zwei- oder dreizeilig beblättert, R. mehrzellig wenn vorhanden.
\item Man unterscheidet
\begin{compactitem}
\item Sphagnopsida (Torfmoose): ca. 200 Arten; rhizoidlose Stämmchen ohne Zentralstrang, ein- bis mehrschichtige wasserspeichernde Rinde, Blättchen einschichtig ohne Mittelrippe
\item Andreaeopsida (Klaffmoose): ca 100 Arten; kalkmeidende Felsenmoose, Stämmchen aufrecht und wenig verzweigt
\item Bryopsida (Laubmoose im engeren Sinn): ca 16000 Arten; Cauloid und Phylloid oft hochdifferenziert, C. meitst mit Zentralstrang aus wasserleitenden Hydroiden und assimilatleitenden Leptoiden
\end{compactitem}
\end{compactitem}
\subsection{Anthocerothopythina (Hornmoose)}
\begin{compactitem}
\item ca. 300 Arten
\item vermutlich Schwestergruppe der Tracheopyhten
\item Gametophyt dorsiventral rundlichgelappt, auf Thallusunterseite sehr einfache, mit Cyanobakterien der Gattung \emph{Nostoc} besiedelte Spaltöffnungen
\item Parenchymzellen mit einem Chloroplasten
\item Sporophyt hornförmig mit Stomata, dass sich mit zwei Längsklappen öffnet und im Zentrum eine sterile Gewebesäule (Columella) besitzt
\item Der Sporophyt bleibt auch im reifen Zusand photosysthetisch aktiv
\end{compactitem}